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Vom Stabhochsprung in den Rollstuhl. Kira Grünberg steht mit 22 Jahren kurz vor der Weltmeisterschaft in Peking, als sie sich beim Stabhochsprungtraining den fünften Halswirbel zertrümmert. Ihre daraus folgende Querschnittlähmung verändert ihr Leben massiv. Schon ab dem dritten Tag nach dem Unfall lässt sie sich im Spital zusätzlich von einer Ärztin des Leichtathletikverbandes kinesiologisch und osteopathisch behandeln. Die überdurchschnittlich gute Betreuung resultiert aus den unentwegten Recherchen ihres Vaters, aus der Facebook- und Spendengeldbetreuung ihrer Mutter und aus ihrem Kampfgeist, sich mit Normallösungen nicht gleich abzufinden. Diese Individualität erschwert die Arbeit im Spital, da sie sich mit Diagnose- und Informationsgesprächen nicht zufriedengibt.Jede Querschnittlähmung bedarf eigentlich einer individuellen Therapie, die extrem teuer und zeitaufwändig ist. Kira Grünberg ist in dieser Hinsicht privilegiert, weil sich die Öffentlichkeit für sie interessiert, sie weltweit die besten Neurologen und Therapeuten konsultiert und dadurch ihre vorgeschlagene Therapie im Rehabilitationszentrum Bad Häring genau hinterfragt und eigene Therapiepläne für sich erstellt. Dass eine solche Selbständigkeit nur durch ihre finanziellen Möglichkeiten gewährleistet ist, stößt im Therapiezentrum auf Unverständnis und führt zur Überforderung der Therapeuten.Kira Grünbergs positive Denkweise dem neuen Leben gegenüber und ihre Kraft für viele auch schmerzhafte Therapien geben Betroffenen sicher Mut und die Chance, ihr neues Leben anders zu betrachten und zu organisieren. Ihr Vier-Jahres-Therapieplan in Bezug auf Bewegungsverbesserung ist für Betroffene eine Möglichkeit, die Querschnittlähmung aus unterschiedlichsten Perspektiven zu beleuchten und neue Therapieansätze zu finden. Die im Buch hervorgehobene Kritik am Diagnosegespräch im Spital, den therapeutischen Maßnahmen in Bad Häring und der Umgang mit Reportern sind teilweise überzogen, ermöglichen aber bei den LeserInnen neue Denk- und Handlungsansätze.

(bn.bibliotheksnachrichten/Maria Dorrer/www.biblio.at)