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Neue, oft ungeahnte Möglichkeiten für unser Zentralorgan. (NK)Das Gehirn steuert unser Denken, unsere Wahrnehmung und unsere geistige Leistung. Aber wozu brauchen wir für etwas, das uns doch völlig selbstverständlich ist, eine Bedienungsanleitung? Nach der Lektüre von Gerald Hüthers Buch weiß man, dass man diese Anleitung gar nicht früh und genau genug lesen kann. Hüther ist Universitätsprofessor für Neurobiologie und verfügt über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Er appelliert an die eigene Verantwortung jedes Menschen, sein Gehirn als etwas Formbares zu sehen, das lebenslang veränderbar, ausbaubar und anpassungsfähig ist. Der Autor weist in dem faszinierenden Büchlein darauf hin, dass unser Gehirn weniger ein Denkapparat als vielmehr ein Sozialorgan ist. Dem einfühlsamen Umgang mit anderen Individuen kommt dadurch eine größere Bedeutung zu.Gemäß dem afrikanischen Sprichwort "Um ein Kind richtig aufzuziehen, braucht man ein ganzes Dorf" ist es für junge Menschen förderlich, wenn sie in einer vielfältigen Gemeinschaft groß werden, in der sie unterschiedliche Anregungen erhalten. Wer die volle Kapazität seines Gehirns entwickeln will, darf es daher nicht nur als leistungsfähigen Speicher für Daten und Informationen nutzen, sondern muss ihm mehr Raum für die soziale Dimension geben. Dafür braucht man Muße, ein stabiles inneres Gleichgewicht, eine störungsfreie Umgebung und einen festen Willen. Ein Buch, das jede Bibliothek aufwertet. (bn.bibliotheksnachrichten/Hannes Preßl/www.biblio.at)