Cover von Die Letzten wird in neuem Tab geöffnet

Die Letzten

Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei
Verfasser/in: Suche nach diesem Verfasser Lange-Müller, Katja
Verfasserangabe: Katja Lange-Müller
Jahr: 2002
Mediengruppe: B.Bell.Erw/L.narr.ad
verfügbar

Exemplare

ZweigstelleStandorteStatusVorbestellungenFrist
Zweigstelle: Schulbibliothek Standorte: Lang Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

Die Druckerei am Rande der DDR. Katja Lange-Müller erzählt in ihrem neuen Roman die Geschichte eines verschrobenen Arbeitskollektivs. Die Räder der Geschichte sind groß und viel ist schon darunter geraten, was wert gewesen wäre, unter Bestandsschutz gestellt zu werden. Die DDR ist erst vor einer Dekade verschwunden und doch ist schon sicher, was in den Lehrbüchern stehen wird. Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben -- das ist bekannt.
 
Katja Lange-Müllers historischer Ort aber ist die kleine Druckerei von Udo Posbich. Am Rande der sozialistischen Planwirtschaft führt sie eine eher klägliche Existenz. Ein paar alte, abgestaubte Druckmaschinen und eine Handvoll verschrobener Nischenwesen und schon ist es komplett, das sozialistische Arbeitskollektiv.
 
Hier hat jeder seine Macke. Fritz-Otto fühlt sich ausschließlich von Müttern angezogen, ist es doch noch gar nicht so lange her, daß er selbst entbunden hat. Sein Zwillingsbruder nämlich, den er Otto-Fritz getauft hat, und der jetzt am Grunde eines versiegelten Zylinderglases wohnt, hatte sich heimlich in seinem Körper eingenistet und Fritz-Ottos Kopf über Jahre hinweg mit mütterlichen Gefühlen gequält. Dagegen hört sich die katatone Schizophrenie, unter der Manfred leidet und die ihn dazu bringt, sich in Betonmischer und andere Maschinen zu verlieben, an wie ein Kinderspiel. Die linkshändige Setzerin Püppi gehört ebenso dazu. Sie hat, als Jüngste im Bunde, wie alle anderen auch das Land innerlich bereits verlassen, und widmet nun ihre Liebe einer Topfpflanze namens Gloxinie.
 
Es sind diese Mikrokosmen, wie die Druckerei von Udo Posbich, die pars pro toto unter der Hand von dem Leben erzählen, das untergegangen ist mit dem Verschwinden der DDR. Nischenorte, Sammelpunkte verschrobener Existenzen, die sich an den Rändern jeder Gesellschaftsordnung bewegen und die in keinem Geschichtsbuch auftauchen. Doch sie sind es, die einen authentischen Blick auf das System lenken, von dem sie nicht berichten wollten und aus dem sie sich schon verabschiedet glaubten
 

Details

Suche nach diesem Verfasser
opens in new tab
Suche nach dieser Systematik
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN: 3-7632-5258-4
Beschreibung: 103 Seiten
Schlagwörter: Berlin <Ost>, Druckerei, Geschichte 1978, Klein- und Mittelbetrieb, Mitarbeiter
Suche nach dieser Beteiligten Person
Sprache: deutsch